Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mittels DXA

Eine umfassende Einführung in das Verfahren, die Anwendung und Bedeutung der DXA-Messung

Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mittels DXA

Eine umfassende Einführung in das Verfahren, die Anwendung und Bedeutung der DXA-Messung
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Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mittels DXA

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Einleitung

Die Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Knochendichte. Sie stellt eine wesentliche Methode zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Osteoporose und anderen Erkrankungen des Knochenstoffwechsels dar. Die sogenannte DXA-Messung (Dual-Energy X-ray Absorptiometry, auch DEXA genannt) gilt als Goldstandard unter den Techniken zur Knochendichtemessung.

Grundlagen der Knochendichtemessung

Die menschlichen Knochen unterliegen einem ständigen Auf- und Abbauprozess. Im gesunden Zustand besteht ein Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau (Osteoblasten) und Knochenabbau (Osteoklasten). Im Laufe des Lebens – besonders im höheren Alter, bei hormonellen Veränderungen oder bestimmten Erkrankungen – kann dieses Gleichgewicht gestört werden, was zu einer Abnahme der Knochendichte und damit zu einem erhöhten Frakturrisiko führen kann.

Die Knochendichtemessung liefert quantitative Daten, aus denen sich ableiten lässt, ob ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche aufgrund einer verminderten Knochendichte besteht. Neben der DXA existieren andere Messverfahren wie die Quantitative Computertomographie (QCT) oder die Ultraschallmessung, jedoch hat sich die DXA aufgrund ihrer Präzision, geringen Strahlenbelastung und guter Standardisierbarkeit weltweit durchgesetzt.

Das Prinzip der DXA-Messung

Die DXA-Messung basiert auf dem Prinzip der unterschiedlichen Absorption von Röntgenstrahlen im Knochengewebe im Vergleich zum umgebenden Weichgewebe. Dabei werden zwei unterschiedlich starke Röntgenstrahlen auf das Messareal (meist Lendenwirbelsäule und Hüfte) gerichtet. Aus dem Verhältnis der von den Geweben absorbierten Strahlendosen kann die Mineralstoffdichte des Knochens (Bone Mineral Density, BMD) berechnet werden.

Vorteile der DXA-Messung

  • Sehr geringe Strahlenbelastung
  • Hohe Präzision und Reproduzierbarkeit
  • Schnelle Durchführung (meist nur wenige Minuten)
  • Gute Vergleichbarkeit der Messergebnisse durch internationale Standards

Indikationen für eine Knochendichtemessung

Eine DXA-Messung wird empfohlen bei:

  • Verdacht auf Osteoporose (z.B. nach Frakturen ohne adäquates Trauma)
  • Frauen und Männer ab 50 Jahren
  • Langzeitbehandlung mit Corticosteroiden
  • Chronischen Erkrankungen mit Einfluss auf den Knochenstoffwechsel (z.B. rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus)
  • Überwachung der Therapie bei bekannter Osteoporose

Vorbereitung und Ablauf der DXA-Messung

In der Regel ist keine spezielle Vorbereitung erforderlich. Der Patient sollte am Tag der Untersuchung möglichst keine kalziumhaltigen Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, da diese das Messergebnis beeinflussen könnten. Schmuck und metallische Gegenstände im Messbereich müssen entfernt werden.

Während der Messung liegt die Patientin oder der Patient entspannt auf einer Liege. Das DXA-Gerät fährt über die Messregion und erzeugt dabei die notwendigen Röntgenbilder. Die Untersuchung ist schmerzlos und dauert meist nur 5 bis 15 Minuten.

Auswertung der Ergebnisse

Das Hauptresultat der DXA-Messung ist die Knochendichte, angegeben in g/cm². Zur Interpretation werden international standardisierte Referenzwerte verwendet:

  • T-Score: Gibt an, wie stark die Knochenmineraldichte von der mittleren Knochendichte junger, gesunder Erwachsener abweicht. Ein T-Score von -1,0 bis -2,5 spricht für eine Osteopenie, ein Wert unter -2,5 für eine Osteoporose.
  • Z-Score: Vergleich mit der mittleren Knochendichte gleichaltriger Menschen. Besonders bei jüngeren Patient:innen und sekundärer Osteoporose von Bedeutung.

Die Ergebnisse werden unter Berücksichtigung weiterer Risikofaktoren wie Lebensstil, Vorerkrankungen und Familienanamnese bewertet.

Bedeutung der DXA-Messung für die Therapie

Die Knochendichtemessung dient nicht nur zur Diagnose der Osteoporose, sondern auch zur Therapiekontrolle. Bei bereits behandelter Osteoporose kann die Verlaufsmessung helfen, den Therapieerfolg zu dokumentieren und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen. Sie ermöglicht eine frühzeitige Identifikation von Patient:innen mit erhöhtem Frakturrisiko und ist damit ein wichtiger Bestandteil moderner Präventionsmedizin.

Nebenwirkungen und Risiken

Die Strahlenbelastung bei einer DXA-Messung ist sehr gering und liegt weit unter der einer konventionellen Röntgenaufnahme. Nebenwirkungen oder Komplikationen sind äußerst selten. Schwangere Personen sollten dennoch keine DXA-Messung erhalten, da jeder Kontakt mit ionisierender Strahlung nach Möglichkeit zu vermeiden ist.

Grenzen der Methode

Trotz ihrer hohen Aussagekraft hat die DXA-Messung auch Grenzen. So können z.B. Wirbelkörperdeformierungen, Verkalkungen der Aorta oder endoprothetische Implantate die Messung verfälschen. Zudem gibt die DXA vor allem die Mineralstoffdichte wieder, nicht jedoch die tatsächliche Knochenqualität oder -architektur.

Zukunftsperspektiven und aktuelle Entwicklungen

Die Entwicklung der Knochendichtemessung schreitet weiter voran. Moderne DXA-Geräte ermöglichen mittlerweile nicht nur die Messung der Knochendichte, sondern liefern auch Informationen über die Körperzusammensetzung (Anteil von Fett- und Muskelmasse). Zudem werden Algorithmen entwickelt, die das Frakturrisiko unter Berücksichtigung weiterer Faktoren noch präziser bestimmen können.

Fazit

Die DXA-basierte Knochendichtemessung ist ein unverzichtbares Instrument in der Diagnostik und Therapie der Osteoporose sowie in der Prävention von Knochenbrüchen im Alter. Durch die standardisierte und wenig belastende Anwendung lassen sich Risikopatient:innen frühzeitig identifizieren und individuell behandeln. Fortschritte in der Technik und Auswertung werden die Aussagekraft und Bedeutung der Methode in den kommenden Jahren weiter steigern.

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